Evangelische Kirche Schwabsburg (55283 Nierstein-Schwabsburg, Hauptstraße 72)

"HEIßE RHYTHMEN"

Samstag, 16.9.2023, 19 Uhr

Evangelische Kirche Schwabsburg

 

Duo Passio Elena Martinez-Eisenberg, Violine / Cagla Gürsoy, Klavier

Das Duo Passio überzeugt mit einem außergewöhnlichen Konzertprogramm, und in dem die Grenzen von Klassik und Moderne verschwimmen. Dieses Programm besteht aus einer Vielfalt an ,,heißen Rhythmen” sowie dynamischen, hingebungsvollen Klängen. Der besondere Wunsch des Duos ist, die Emotionen der Zuhörer:innen zum Tanzen zu bringen. Die erste Konzerthälfte bietet mit Musik aus der Türkei viele Elemente aus der Volksmusik, exotische Skalen, die typischen unregelmäßigen Taktarten.

Der zweite Teil zeigt die jazzig-perkussiven Werke des Westens, sprich Amerika und Australien. Zwei Welten in Musik vereint.

 

Programm

A. Saygun Suite ,,Demet´´ - türkische Tänze Op. 33

  • Präludium

  • Horon

  • Agir Zeybek

  • Sepetcioglu

 

C. Gürsoy Sonate Für Violine und Klavier

  • Andante

  • Allegro scherzando ma non troppo

 

 

Pause



G. Gershwin 3 Präludien (arr. Jasha Heifetz)

  • Allegro ben ritmato e deciso

  • Andante con moto e poco rubato

  • Allegro ben ritmato e deciso

 

C. Vine Sonate Nr. 1 für Klavier Solo

  • Satz I (ohne Angabe)

  • Leggiero e legato

 

G. Gershwin / Frolov Konzertfantasie über Themen von ,,Porgy and Bess

Ahmed Adnan Saygun, 1907-1991, Musiker und Musikwisssenschafter, der in der 1923 gegründeten Türkischen Republik zu den Türkischen Fünf gehörte, der Gruppe der ersten professionellen Komponisten der Türkei. Hineingeboren wurde er in eine Familie, in der es eigentlich keine Musiker gab, aber er wurde in seiner Schule in Gesang un Klavier unterrichtet, denn diese Schule hatte einen Chor, was für damalige türkische Verhältnisse unüblich war. Parallel zum Unterricht an der Mittelschule entwickelte er Interesse für das Komponieren, für das er französischsprachige Artikel aus der Bibliothek seines Vaters übersetzte. Nach Schulabschluss versuchte er sich als Buchhändler und Pianist im Stummfilmtheater Izmirs.

Einen wichtigen Karrieresprung bot ihm die Ankündigun einer musikalischen Revolution hin zu westlicher Musik durhc den Präsidenten Mustafa Kemal. So fiel mit dem Untergang des osmanischen Vielvölkerstaates die Palastmusik in Ungnade, und die Schaffung einer dem entgegengerichteten nationalen Musik auf Basis einer durch westliche Klassik „veredelnten“ anatolischn Volksmusik wurde forciert. So erhielt Adnan eine Stelle als Musiklherer in Izmir und ein Stipendium zu einem Aufenthalt in Europa, namentlich Paris, wo er bei Vincent d´Indy und Paul Flem unterrichtet wurde. Er gewann zur Pariser Kolonialausstellung mit einem orientalisch anmutenden Stück , konnte aber die uraufführung nicht erleben, weil 1931 sein Stipendium bereits abgelaufen war und er für eine weitere Reise nach Paris kein Geld hatte. Sein Vater stand den musikalischen ambitionen des Sohnes ohnehin skeptisch gegenüber.

Für den Besuch von Schah Reza Pahlevi 1934 wurde er beauftragt ein türkischsprachiges Singspiel zu komponieren. Das gab den Startschuss für seine Karriere. Mit Bela Bartok unternahm er eine musikethnologische Expedition ins anatolische Inland. Diese Reise hat den Stil des postromantisch ausgerichteten Saygun stark beeinflusst, weshalb er auch als „tükischer Bartók“ bezeichnet wird. 1951 schuf er das Oratorium für Yunus Emre, das international Aufmerksamkeit erregte und 1959 in New York unter der Leitung von Leopold Stokowski zum Jahrestag der UN-Gündung aufgeführt wurde.

Zuhause in der Türkei hatte er lebenslang mit konservativen Islamvertretern zu kämpfen, die ihn boykottierten wo immer sie konnten, was ihn sehr frustrierte. 1991 verstarb er in Istambul

Cagla Gürsöy, geboren 1994. Startete ihre musikalische Karriere mit Klavierunterricht 2005 am staatlichen Konservatoriu der Hacettepe Universität in Ankara bei Prof. Sibel Özgün. Mit Sondererlaubnis zum Doppelstudium studierte sie ab 2008 im zweiten Hauptfach Komposition bei Prof. Serdar Mukhatov und Kammermusik bei Kerem Aykal und Prof. Ali Dogan. 2012 kam sie nach Deutschland und studierte Klavier im Hauptfach an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt sowie Komposition. 2021 schloss sie ihr Studium in CRR Paris bei Prof. Jean-MArie Cottet ab. 2022 erhielt sie ein Stipendium des Deutschen Musikrates. Mit Elena Martinez-Eisenberg gründete sie 2022 das Duo Passio, und beiden Musikerinnen wurde ein Stipendium des Zukunftsprogammes „Neustart Kultur“ gewährt.

Cagla Gürsöy schrieb Werke im Auftrag der Bläserphilharmonie Aachen, Kalin Xanchev(Gitarrist), der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, der Akademie für Tonkunst Darmstadt

George Gershwin, 1898-1937, hieß ursprünglich Jacob Gershovitz und war Spross einer russisch-jüdischen Immigrantenfamilie, die um 1891 in die USA eingewandert war. Sein Geburtsort war Brooklyn. Ab 1914 arbetiete er als „Hauspianist“ im New Yorker Musikverlag Jerome R.Remick, wo seine Aufgabe darin bestand, Bandleadern und Theateragenten neue Lieder seines Verlages vorzuspielen. Bald begann er selbst welche zu verfassen. 1918 gelang ihm mit dem Lied Swanee der erste USA-weite Hit. Ab 1933 lebte er in Manhattan in einer 14-Zimmer-Wohnung mit drei Flügeln in der Nähe der Park-Avenue und demonstrierte damit seinen Wohlstand. Seine berühmtesten Werke: Rhapsody in Blue, sein Klavierkonzert, Porgy and Bess... Viele seiner Kompositionen wurden als Filmmusiken verwendet, Ella Fitzgerald, Louis Armstrong, Frank Sinatra, Judy Garland, Barba Streisand und viele andere hatten seine Lieder im Repertoire

Die Freunde und Angehörigen hatte in seinen letzten Jahren seine rasenden Kopfschmerzen als Neurose abgetan, was damals schrecklich chic war damals in den New Yorker Salons. Aber mit 38 Jahren starb Gershwin dann an einem Gehirntumor.

Carl Vine, geboren 1954 in Perth, Australien. Seit 1975 arbeitet er als freiberuflicher Pianist und Komponist mit verschiedenen Theater- und Tanzkompanien. Vines Schaffen umfasst acht Sinfonien, zwölf Instrumentalkonzerte, Musik für Film und Theater, elektronische Musik und zahlreiche Kammermusikwerke. Von 2000 bis 2019 war er künstlerischer Leiter von Musica Viva Australia. In dieser Funktion war er ab 2006 auch künstlerischer Leiter des Huntington Estate Music Festival und ab 2008 des Musica Viva Festivals in Sydney. 2005 wurde er mit dem Don Banks Music Award ausgezeichnet. In der Ehrenliste zum Geburtstag der Queen 2024 wurde Vine zum Offizier des Order of Austalia ernannt für „herausragende Verdienste um die darstellenden Künste als Komponist, Dirigent, akademischer und künstlerischer Leiter sowie für die Unterstützung und Betreuung von Nachwuchskünstlern“.

 

Einzelkarten 20 €, Mitglieder des Klassikforums 15 €, Schüler/Studenten10 €

Karten gibt es an der Abendkasse oder können über sie Website vorreserviert werden

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