Hof der Bernhardt-Stiftung in Undenheim, Staatsrat-Schwamb-Str.59

im Hof der Bernhardt-Stiftung in Undenheim, Staatsrat-Schwamb-Str.59

„Romantische Klarinette“

Samir Müller, Klarinette, und Yaeko Albrecht, Klavier
spielen Werke von Camille Saint-Saens, Johannes Brahms, Robert Schumann und Joseph Horovitz

Eintritt 20€, Mitglieder des Klassiforums 15€, Schüler/Studenten 10€

Um Kartenreservierung wird gebeten!

Samir MüllerSamir Müller
Den ersten Klarinettenunterricht erhielt er im Alter von 11 Jahren u.a. bei Stefan Zimmer.

Nach mehreren Preisen beim Wettbewerb "Jugend Musiziert" folgte ein 1. Preis beim " Karel- Kunc- Wettbewerb" der Stadt Bad-Dürkheim, und  im Jahr 2000 der Förderpreis der Schwetzinger Mozartgesellschaft .

An der Hochschule für Musik in Detmold begann er sein Studium bei Prof. Hans Dietrich Klaus und setzte es  bei  Prof. Wolfgang Meyer, Otto Kronthaler und Prof. Rainer Müller van Recum an den Hochschulen für Musik in Karlsruhe und Mannheim fort.  Abschliessend Konzertexamen Prof. Johannes Gmeinder .

 Stipendien erhielt er von der "Internationalen Ensemble Modern Akademie" in Frankfurt, der "Kunststiftung NRW", vom "Lucerne Festival"  und der Yehudi Menuhin Stiftung "Live Music Now". Weitere  Stipendien folgten vom "Richard-Wagner-Verbandes", der " Werner- Richard und Dr. Carl-Dörken-Stiftung" Herdecke, der "Gerhard und Margarethe-Krämmer-Stiftung" Mainz .

2006/2007  wurde er mit dem "Duo Dolce" zu Konzerten  in die Konzertreihe "Best of NRW"  eingeladen, welche  in Zusammenarbeit mit dem WDR mitgeschnitten wurden.

Yaeko AlbrechtYaeko Albrecht
die Pianistin Yaeko Albrecht ist Dozentin an den Musikhochschulen Köln, Wuppertal und Mannheim, an der kirchenmusikalischen Hochschule Tübingen, und lehrt an der Musikschule Bensheim.

Mit Samir Müller als Duopartner ist sie ein eingespieltes Team und konzertiert seit Jahren mit ihm.

Programm:

Wie kennt man Klarinette? Populär aus der Blasmusik, dem Jazz, der Volksmusik... aber wo kommt´s her? Natürlich aus der Klassik. Das vergisst man gern.
Einfache Rohrblattinstrumente – zu diesen zählt die Klarinette – gab es schon lange. Das Chalumeau ist eines davon. Obwohl die Bezeichnung an „Schalmei“ erinnert, handelt es sich dabei doch um ein anderes Blasprinzip. Während die Schalmei als Vorläufer der Oboe ein Doppelrohrblatt als Mundstück besitzt, wird das Chalumeau mit einem einfachen Rohrblatt geblasen. Ob nun das Chalumeau der direkte Vorläufer der Klarinette gewesen ist, scheidet die Geister, denn diese beiden Insrtumente existierten einige Jahrzente lang nebeneinander mit jeweils eigenständiger Literatur.

Der Wiener Hof war offensichtlich den einfachen Rohrblattinstrumenten gegenüber recht aufgeschlossen, denn nicht nur das Chalumeau erfreute sich hier großer Beliebtheit, sondern auch die Klarinette hielt Einzug in die Wiener Oper. Unter anderem wurden in Caldaras Ifigenia in Aulide (Wien 1718) die Clarinetti – typisch für die Zeit – trompetenartig eingesetzt.

Die moderne Klarinette wurde um 1700 von dem deutschen Instrumentenbauer Christoph Denner entwickelt. Sie bekam eine satte Tiefe und verdrängte langsam das Chalumeau. Einzug in das Orchester der Wiener Klassik hielt sie allmählich erst nach Mozarts Besuch in Mannheim 1778.

Seit der Romantik ist ihr Platz im Symphonieorchester fix, und die Klangfarbe ist aus dem Orchesterklang nicht mehr wegzudenken. Und da das 19. Jahrhundert das der Virtuosen war, gab es natürlich die entsprechende Literatur.

Während in der 1.Hälfte des 19. Jahrhunderts die Konzertsäle der großen Städte von reisenden Klarinetten-Virtuosen, die ihre meist selbst komponierten Konzerte, Phantasien oder Variationen über beliebte Themen darboten, regelrecht überschwemmt wurden, kennt man in der 2. Hälfte mit Ausnahme von Robert Stark oder Richard Mühlfeld, für welchen Brahms seine bedeutenden Klarinetten-Werke geschrieben hat, kaum noch einen Solisten von Rang. 1866 schrieb Eduard Hanslick reichlich ätzend: Über die Zeit, wo diese Künstler schaarenweise gereist kamen und Concerte auf ihrem langweiligen Einzelrohr abbliesen, sind wir hinüber“ (Aus dem Concertsaal,1870).

Hier meint er ganz offensichtlich nicht die Literatur unserer Sommermatinee, denn Komponistengrößen wie Brahms, Schumann und Saint-Saens sind wohl kaum für langweilige Werke bekannt. Wären sie es, würden sie nicht nach hundertfünrzig Jahren immer noch aufgeführt.

Es handelt sich um ausgewachsene Kompositionen, bei denen beide Duopartner gleichermaßen künstlerisch gefordert sind, und nicht um ein virtuoses Vorturnen, wie Herr Hanslick uns weismachen will. So ist das mit den Musikkritikern. Wer dieser österreichische Musikästhetiker Hanslick war, weiß kaum noch jemand, aber die Kompositionen haben überlebt. Der Mann wollte doch tatsächöich Richard Wagner belehren, wie man zu komponieren habe. Als Musiker hat man an sowas seinen Spaß.

Verschaffen Sie sich also selbst einen Eindruck und hören Sie mit eigenen Ohren.

Das Konzert findet optimalerweise im Freien statt. Sollte es regnen, gibt es eine überdachte Ausweichmöglichkeit.

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